Lexikon

Shopfloor Management (SFM)

Definition:
Shopfloor Management ist ein methodisches Führungs­konzept, bei dem sich Mitarbeiter und Führungs­kräfte kontinuierlich zum Wert­schöpfungs­prozess abstimmen und Verbesserungs­vorschläge diskutieren. Der englische Begriff Shopfloor bedeutet ins Deutsche übersetzt Hallenboden oder Werkstatt. Das wichtigste Instrument des Shopfloor-Managements sind tägliche Shopfloor-Meetings.

1. Was sind die Bestandteile von Shopfloor Management?

Shopfloor Management ist ein Führungsinstrument, mit Hilfe dessen regelmäßige Treffen zwischen den Produktionsmitarbeitern und den Führungskräften etabliert werden. Hierbei sind folgende Elemente wichtig:

  • Die Treffen finden in der Fertigung statt – also auf dem Shopfloor.
  • Abweichungen in der Produktion sollen erkannt und gemeinsame Problemlösungen erarbeitet werden. Hierzu ist ein Kennzahlensystem mit Soll- und Ist-Werten erforderlich. Diese Werte sollten visuell dargestellt werden.
  • Zur gemeinsamen Erarbeitung von Problemlösungen ist eine strukturieren Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und Mitarbeitern erforderlich. Wichtig dabei ist die Fähigkeit zur Selbstreflektion und eine positive Fehlerkultur.

2. Was ist ein Shopfloor Meeting?

Shopfloor Meetings sind regelmäßige, tägliche Zusammenkünfte in der Produktion. Sie sind kurz – in der Regel 15 Minuten – und haben eine festgelegte Agenda. Teilnehmer sind Führungskräfte und Mitarbeiter eines Produktionsbereichs. Jeder Teilnehmer sollte in der Lage sein, die folgenden Fragen zu beantworten:

Was sind die Ziele des Teams?

Mit welchen Kennzahlen werden die Ziele gemessen?

Wie hoch ist die Abweichung des IST-Zustands vom SOLL-Zustand?

Welche Probleme gibt es?

Welche Verbesserungs­maßnahmen sind geplant?

3. Warum ist Shopfloor Management wichtig?

  • Durch die regelmäßige und direkte Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern lassen sich Problem schnell erkennen und gezielt lösen.
  • Das Vorhandensein eines Kennzahlensystem ermöglicht die Messbarkeit der Zielsetzung für alle Beteiligen.
  • Die gemeinsame Problemlösung fördert die Akzeptanz bei den Mitarbeitern und Herausforderungen werden in der Regel nachhaltiger gelöst.
  • Die regelmäßigen Treffen und die effiziente Kommunikation führen zu einer besseren Selbstdisziplin im Team.
  • Der damit verbundene Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) führt zu fortlaufender Entwicklung in der Denkweise der Mitarbeiter und somit zu einer Optimierung der gesamten Produktivität.

4. Herausforderungen des Shopfloor-Managements

Shopfloor Management dient nicht der Kontrolle der Mitarbeiter, sondern der frühzeitigen Problemerkennung und -behebung. Dies wird durch eine regelmäßige Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden erreicht. Voraussetzung ist eine kooperative Führungsfähigkeit der Führungskräfte und eine entsprechende Qualifikation der Mitarbeiter.

Offene Kommunikation, Selbstreflektion und eine positive Fehlerkultur bilden die Grundlage zum beidseitigen Gelingen des Shopfloor Managements. Ist dies nicht gegeben, entsteht vor allem bei den zu führenden Mitarbeitern schnell ein Gefühl von ständiger Kontrolle. Weitere Hindernisse können ein zu enger Zeitplan oder Bereichsdenken sein.

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